Vulkanseen und saftige Wiesen, wilde Täler und dunkle Wälder, Klöster, Fachwerk und eine NS-Ordensburg, Die Eifel bietet viel.
… eine wunderbare Wanderregion zwischen Aachen und Mosel.

Der Eifelsteig für in gut zwei Wochen von Aachen nach Trier und gibt einen trollen Einblick in die verschiedenen Landschaften der Eifel. Im Norden gleicht sie einer Hochfläche, die von tiefen Tälern durchzogen wird. In der Mitte prägen die 70 erloschenen Vulkane die Landschaft der Vulkaneifel. Highlights sind die Maare, die mit Wasser gefüllten Vulkanen. Am Südrand der Eifel haben sich einige Flüsse, die auf die Mosel zufließen, teils tiefe und wilde Täler gebildet.
Das praktische für den Eifelurlauber – egal wo man hier reist oder wo man wandern geht, es ist überall schön. Auch auf dem Eifelsteig habe ich zwar meine Lieblingsetappen, doch hat jede Etappe ihre Reize.
Die Eifel ist sowohl für Naturfreunde interessant – Hohes Venn, Nationalpark, Maare, Liesertal usw; auch Geschichtsinteressierte kommen auf ihre Kosten – von der ältesten Stadt Deutschlands (Trier) über römischen Wasserleitung und die Burg Eltz, Klöster wie Maria Lasch bis hin zur NS-Ordensburg Vogelsang; und nicht zuletzt lässt sich hier auch gut Leben und von der Mosel über Daun, Blankenheim oder etwa Monschau süße Orte erkunden.
Warum gerade dieser Wanderweg? Es war quasi Zufall, dass ich gerade den Eifelsteig gewandert bin. Doch nun empfehle ich ihn sehr überzeugt weiter.
Im Mai/Juni 2020 wollte ich ursprünglich in England wandern gehen, doch machte mir die Corona-Pandemie und der erste Logdown einen Strich durch meine Pläne. Da NRW das erste Bundesland war, das wieder Tourismus und Übernachtungen zuließ, suchte ich einen Fernwanderweg meiner Heimat. Als gebürtiger Sauerländer suchte ich eine mir noch unbekannte Region.


















Auf dem Eifelsteig
Wandern
Start: Aachen-Kornelimünster
Ziel: Trier
An- und Abreise: mit Bahn und Bus problemlos
Länge: 313 km
Höhenmeter: ca. 15.800 HM
Etappen (offiziell): ca. 15 Tage, 14-29km
Website: http://www.eifelsteig.de
Jahreszeit: ganzjährig wanderbar, doch lohnt sich vor allem die Sommerzeit; ich war im Mai dort und fand es herrlich.
Schönste Etappe: Jede Etappe lohnt sich und hat Highlights zu bieten. Lauf den Weg also am Besten ganz. Müsste ich mich schweren Herzens für ein Teilstück entscheiden, so wäre es wohl die Strecke von Daun über die drei Maare bei Schalkenmehren ins Liesertal (also die Etappen 11 und 12).
Offizielle Etappeneinteilung:
1. Kornelimünster-Roetgen (14 KM)
2. Roetgen-Monschau (17 KM)
3. Monschau-Einruhr (25 KM)
4. Einruhr-Gemünd (21,5 KM)
5. Gemünd-Kloster Steinfeld (17,5 KM)
6. Kloster Steinfeld-Blankenheim (22,5 KM)
7. Blankenheim-Mirbach (17,5 KM)
8. Mirbach-Hillesheim (25,5 KM)
9. Hillesheim-Gerolstein (20 KM)
10. Gerolstein-Daun (25 KM)
11. Daun-Manderscheid (23 KM)
12. Manderscheid-Kloster Himmerod (18 KM)
13. Kloster Himmerod-Bruch (20,5 KM)
14. Bruch-Kordel (29 KM)
15. Kordel-Trier (18 KM)
Eppeneinteilung (individuell): … hängt bei mir immer sehr stark von den Unterkünften unterwegs ab. Je nachdem wo Du schlafen willst (Zeltplatz, Hotel etc.) und wie motiviert und fit Du bist, musst Du Dir die Etappen einteilen. Leider gibt es beim Eifelsteig Teilstücke mit wenigen Unterkünften, bei denen die Etappenziele teilweise auch schlecht mit Bus oder Bahn erreicht werden können. In der Hauptsaison werden dort aber teilweise Wanderbusse einrichtet. Ich habe mir auf dem Eifelsteig die Achillessehne entzündet, weil ich eine zu lange Tagesetappe (37 km) aufgrund einer fehlenden Unterkunft gewandert bin. Letztendlich war das auch einer der Gründe, den Weg früher zu beenden. Daher meine Empfehlung: Früh planen und buchen und notfalls zwischendurch auch mal mit dem Taxi zur nächsten Unterkunft.
Sehenswürdigkeiten am Weg
Hohes Venn (Etappe 2): … ist Europas größtes Hochmoor und liegt zum guten Teil in Belgien. Es gibt viel fantastische Bilder. Doch solltest Du ggf. den Eifelsteig verlassen und einen kleinen Umweg durch das Hohe Venn machen. Denn ich habe mich an die offizielle Beschilderung gehalten und vom eigentlichen Moor wenig mitbekommen
Monschau (Etappe 2): … ist eine sehr schöne kleine Fachwerkstadt, die im Tal der Ruhr liegt. Sie lohnt sich als Etappenziel und zur Einkehr und Besichtigung.
Nationalpark Eifel (Etappe 4): … folgt, wie alle Nationalparks der Welt, seit 2004 dem Konzept, dass die Natur des ehemaligen Truppenübungsplatz Vogelsang sich selbst überlassen wird, wieder in ihr altes Gleichgewicht zurück finden soll. In Teilen sieht das derzeit sehr trostlos aus, wenn die Fichtenmonokulturen nach den letzten Extremsommern absterben. An den Gewässern wie der Urfttalsperre, in den sich wieder ausbreitenden Buchenwäldern und durch die Tierwelt (u.a. Wolf), die sich die Natur zurück erobert, tut sich aber etwas.
NS-Ordensburg Vogelsang (Etappe 4): … ist ein riesiger Gebäudekomplex, in der die Nazis ihren NSDAP- und SS-Führungsnachwuchs ideologisch gedrillt haben. Die Anlage ist einen Besuch wert. Hier findet sich auch das Nationalpark-Zentrum.
Blankenheim (Etappe 6): … hat mir als Ort am besten gefallen. Leider habe ich es versäumt, hier zu übernachten. Mitten in der verwinkelten, von Fachwerkhäusern geprägten kleinen Altstadt entspringt die Ahr. Oberhalb trohnt die Burg Blankenheim.
Lampertstal (Etappe 7): … beherbergt NRWs größtes Wachholderschutzgebiet. Bei vielen sehr romantischen Etappen bleibt mir diese Passage sehr positiv im Gedächtnis.
Wasserfall Dreimühlen (Etappe 8): ... liegt unscheinbar in einem kleinen Tal. Er wächst durch Kalkablagerungen immer weiter und ist ein interessantes Gebilde.
Gerolstein (Etappe 9): … ist wegen der Umgebung ein sehenswerter Ort. Denn die Stadt ist umgeben von einem faszinierendem Gerolsteiner Dolomiten, einem Kalkriff-Gebirge.
Maare bei Daun (Etappe 11): … gleich drei der zehn mit Wasser gefüllten Vulkankrater liegen dicht beim Ort Schalkenmehren. Die hier entstanden See sind – falls Du nur einen Tagesausflug in die Eifel planst – einen Besuch wert. Für mich war der morgendliche Spaziergang vom Hotel zu den Maaren bei Sonnenaufgang einer der bleibenden Eindrücke der Wanderung.
Liesertal (Etappen 11 und 12): … wird vom Fluss Lieser gebildet und ist sehr ursprünglich, teilweise unberührt und in Teilen sehr romantisch. Ich finde dies, auch wenn mir die Entscheidung schwer fällt, die schönste Strecke des Eifelsteigs.
Manderscheider Burgen (Etappe 12): … liegen direkt im Liesertal und bilden eine sehr schöne Fotokulisse.
Trier (Etappe 15): … habe ich nicht mehr erreicht, da ich die Wanderung in Wittlich (Etappe 12) beenden musste. Mit der Porta Nigra ist Deutschlands älteste Stadt aber sicherlich ein würdiger Abschluss des Eifelsteigs.
Sehenswürdigkeiten abseits des Wegs
Burg Eltz: … ist sicherlich eine der fotogensten und bekanntesten Burgen Deutschlands. Romantisch trohnt sie auf einem Felsen in der Mitte eines Talkessels. Ältere Semester kennen sie noch vom 500-DM-Schein. Sie ist eine Besichtigung Wert.
Mosel: … ist eine der bekanntesten Kulturlandschaften Deutschlands und sehr durch die Jahrtausende währende Weinbautradition geprägt. Bernkastel-Kues und Cochem sind sicherlich zwei der schönsten Orte.
Kloster Maria Laach: … ist vielleicht die bekannteste Klosteranlage in der Eifel. Sie lohnt einen Besuch, besonders eine Führung durch die Klosterbibliothek. Am Eifelsteig selber gibt es aber auch sehenswerte Klöster wie das Kloster Steinfeld (Etappe 5) und Kloster Himmerod (Etappe 12).
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