GR 5 – 4. Luxemburg

Das Großherzogtum Luxemburg (Lëtzebuerg) ist der vierte Abschnitt auf meiner GR 5-Wanderung, die von der Nordsee bei Hoek van Holland (NL) bis ans Mittelmeer bei Nizza (F) führt. Meine etwa 177 KM lange Wanderung durch Luxemburg steht im Mittelpunkt dieser Seite. Start ist Ouren, Ziel ist Schengen.

Überblick

In Luxemburg verläuft der GR 5 durch den Osten des Großherzogtums und orientiert sich an den drei Flüssen Our, Sauer und Mosel, die i.d.R. die Grenze zu Deutschland bilden. Mit jedem Fluss verändert sich die Landschaft. Das Tal der Our ist klein und tief, ursprünglich und verwunschen. Südlich der Sauer liegt die Kleine Luxemburgische Schweiz, ein sehr lohnendes Sandsteingebirge. Hier löst sich der GR 5 fast ganz vom Fluss, um Teile des auch als Müllerthal-Trails bekannten Massiv mitzunehmen. Das Tal der Mosel ist weit, lieblich und stark durch den Weinanbau geprägt. An allen drei Flüssen verlässt der Weg immer wieder das Flussufer und führt in die Berge bzw. die umliegenden Höhen. Das bringt ordentlich Höhenmeter mit sich, lohnt aber.
Leider lässt der GR 5 Luxemburg (Stadt) aus.

Etappen

Tag 22: Luxemburg (Stadt) – Pausentag – (25.07.24)

Wandernd bin ich noch in der Wallonie unterwegs. Da ich Pausentage gerne in größeren Städten verbringe, setzte ich mich jedoch ab Vielsalm in den Zug nach Luxemburg. Leider regnet es heute. Doch präsentiert sich das Zentrum der Hauptstadt des Großherzogtums wie auf einem Tafelberg mit einem hübschen Park unterhalb. Viele sympathische Cafés, repräsentative Gebäude und eine attraktive Innenstadt.

Tag 24: Burg-Reuland (B) bis Clerf (Lux) – 29 km – 380 HM (28.07.24)

Ein wunderbar abwechslungsreicher und sonniger Wandertag, der in eine ganz neue Landschaft führt. Start in der klassisch wallonischen Landschaft mit Wald, Wiesen, Feldern und Weitblicken. Dann geht es plötzlich in das Tal der Our und über die Grenze nach Luxemburg. Der GR 5 folgt in Luxemburg der deutschen Grenze (die im Fluß verläuft) und die besteht aus den drei Flüssen Our, Sauer und Mosel. Kurz: Offenbar liegt nun eine mehrtägige Flusswanderung vor mir. Wunderbar. Erstmals erfordern die Wege am Fluss Trittsicherheit und Schwindelfreiheit.

Tag 25: Clerf bis Stolzembourg – 21 km – 540 HM (29.07.24)

Gestern blieb der GR 5 im Tal der Our noch auf einfachen Wegen auf gleicher Höhe am Fluß. Heute gibt es viele kleine Aufs und Abs; und teilweise jagt einen der Weg auch mal 100, 200 Meter hoch, um dann durchs Dickicht wieder bergab zur Landstraße zu führen. Am Ende und müde hab ich daher die letzte Bergwertung ausgelassen und bin der Straße gefolgt. Wie auch immer: eine wunderbare Landschaft bei bestem Sonnenschein.

Tag 26: Stolzembourg bis Bettendorf – 28 km – 880 HM (30.07.24)

Ein traumhafter Tag, mit viel Sonne, wunderbaren Ausblicken und glücklicherweise viel Wald und Alleen, wofür ich bei 32 Grad dankbar bin. Die vielen Auf- und Abstiege sind anstrengend, bieten aber auch neue Landschaften, führen also zu Abwechslung. Wegen der Hitze bin ich früher aufgebrochen und konnte so die Morgenstimmung genießen. Und ja, mein Campingplatz heute ist tatsächlich in „Bettendorf“.

Tag 27: Bettendorf bis Berdorf – 26 km – 800 HM (31.07.24)

Landschaftlich wohl (mit) der bisher überwältigendste Tag auf dem GR 5. Es geht in die Kleine Luxemburger Schweiz (Müllerthal), ein Sandsteingebirge, dass mich gleich an die Sächsische Schweiz erinnert. Diese Felsformationen sind immer wieder ein Erlebnis, aber auch an einem schwülem Tag wie heute sehr schweißtreibend.

Tag 28: Berdorf bis Metzdorf (D) – 27 km – 700 HM (01.08.24)

Bei Regen, Gewitter und teilweise Sonnenschein führt dieser Weg über zwei – wieder spektakuläre – der drei Routen des Müllerthal-Trails entlang von Felswänden und entlang von wilden Bächen. Echternach ist gut, um in einem Café das schlimmste Wetter bei Suppe und Tee auszusitzen. Tausche ich im Geiste die glitschigen Schlammwüsten namens GR 5-Wanderweg gegen schönes Wetter, ist dies bestimmt eine schöne Etappe.

Tag 29: Metzdorf bis Wasserbillig – 9 km – 240 HM (02.08.24)

Heute nur eine kurze Etappe zur Regeneration. Auf den letzten Kilometern entlang der Sauer geht es durch die ersten Weinberge. Und plötzlich endet die Einsamkeit und es gibt immer mehr Ortschaften an den Hängen. Bei Wasserbillig mündet die Sauer in die Mosel.

Tag 30: Wasserbillig bis Ahn – 23 km – 690 HM (03.08.24)

Kaum an der Mosel, schon sind plötzlich überall Weinberge. Das verändert die Landschaft grundsätzlich, abgesehen davon, dass die Mosel ein viel größerer Fluss mit ordentlich Schifffahrt ist. Ansonsten bleibt es dabei, dass der Weg mal unten im Tal entlang des Fluss und durch Orte führt und kurz drauf in den Hang zu Wald, Wiesen und – neu – Weinberg steigt.

Tag 31: Ahn bis Schwebsange – 27 km – 630 HM (04.08.24)

Morgens bei Regen, nachmittags bei bewölktem Himmel geht es weiter durch das weite Tal der Mosel. Und das heißt Weinberge und kleine Ortschaften, besonders hübsch: Weinstein. Eine herrliche Landschaft und gute Wegführung.

Tag 32: Schwebesange (Lux) bis Kédange-sur-Canner (F)

Siehe die Beschreibung zum GR 5 in Lothringen und Elsass

Fazit

Luxemburg ist bisher für mich DIE positive Überraschung meiner Wanderung auf dem GR 5 und der Abschnitt, den ich aus vollem Herzen und ohne jegliche Einschränkung empfehlen kann. Egal ob Our, Sauer oder Mosel – jeder Abschnitt ist eine Abwechslung und ein Highlight. Praktisch auch, dass der ÖPNV in Luxemburg kostenlos ist.

zur Einführungsseite zum GR5: www.kleinepausen.de/gr-5-nordsee-mittelmeer

zum Bericht über den Abschnitt GR 5 – 1. Süd-Niederlande

zum Bericht über den Abschnitt GR 5 – 2. Flandern

zum Bericht über den Abschnitt GR 5 – 3. Wallonie

zum Bericht über den Abschnitt GR 5 – 5. Lothringen & Elsass

zum Bericht über den Abschnitt GR 5 – 6. Jura

zum Bericht über den Abschnitt GR 5 – 7. Alpen

zur Hauptseite www.kleinepausen.de


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